Singapore - here I come again

Schön, daß ich immer so müde bin, daß die Nächte kaum unterbrochen und vor allem viel, viel zu kurz sind. Heute war ja schon extrem frühzeitiges aufstehen angesagt: das Taxi zum Airport - mit Umweg über Siemens - sollte Michel und mich ja schon um 0745 abholen. Davor natürlich noch Duschen, Packen, Frühstücken - und Verabschieden.

Also - ich war kaum im Bett, schon hat mich der Wecker aus dem Schlaf gerissen. Es war wirklich viertel nach 6 - Zeit zum Aufstehen. Alles hat dann irgendwie geklappt, obwohl von uns dreien nur Michel ein Morgenmensch ist und Amy und ich ja eigentlich totale Morgenmuffel sind.
Zwei Taxen warteten schon in der Einfahrt - der uns gestern Abend zum Restaurant gefahren hatte durfte heute Amy fahren und ein anderer Standardfahrer von Michel hat uns beide mitgenommen. Wir haben uns gefreut, daß zwischen diesem und dem nächsten Treffen wohl deutlich weniger Zeit verstreichen wird, als zu diesem Treffen - Skifahren um Weihnachten auf der Christlum ist angesagt. Und ein Gegenbesuch bei mir in Tölz.

Auf dem Weg zum Flughafen bekam ich vom Fahrer noch eine detaillierte Einführung in die Politik von Malaysia, warum die Regierung so schlecht ist und er jetzt ein Anhänger der Opposition und wie die Parteien alle mit- resp. gegeneinander arbeiten und warum Barack Obama der bessere Präsident werden wird. Fazit: ich verstehe nichts, aber davon alles. So geht's auch beim Fahrpreis, der zunächst 70 RM beträgt und dann, als ich ihm 75 RM in die Hand drücke auf einmal auf 90 RM hochschnellt. Denn Michel würde ja auch immer 30 RM (!) von der Wohnung zu Siemens bezahlen. Keine Diskussion - wir sind sowieso spät dran. Und immerhin war die Fahrt ja 'educational', wenngleich erfolglos.

LCC Terminal ist wirklich low-cost, nicht nur in Bezug auf die Fluglinien. Alles ist ziemlich - na, sagen wir mal - einfach gehalten. Aber es funktioniert. Und auch ich komme als einer der letzten Passagiere noch mit und ergattere mir sogar noch einen Fensterplatz, weil ich nämlich gleich hinten eingestiegen bin. LCC heißt ja auch, daß man zum Flugzeug wandert (hatte auch meine Sportschuhe an) und nicht über einen Finger reingeleitet wird.

Der Typ hinter mir schnieft den gesamten Flug - eine gute Vorübung zum Taxi in Singapur. Dort war alles wieder - wie halt so immer - effizient, durchorganisiert und keine Schlange am Taxistand. Mir wurde ein etwas älterer (von mir aus gesehen - also mindestens deutlich über 75 jähriger) Fahrer zugewiesen, bei dem mir schon nach den ersten Metern auffiel, daß er
  • die Spur nicht hält, sondern immer auf zweien fährt,
  • immer konstant 60 km/h fährt, egal ob Geschwindigkeitsbegrenzung oder nicht und
  • ständig schmatzt und mit den Zähnen klappert.

Kann ja heiter werden. Wird es dann auch, denn als es zwischenzeitlich mal nicht schmatzt stelle ich entsetzt fest, daß er mit der linken Hand sein Gebiß rausgenommen hat, mit den Fingern sensibel drüber streicht und es dann aber doch wieder einsetzt. Was dazu führt, daß er von nun an schneller fährt. Die Lokig ist mir zwar nicht klar, aber eindeutig.

Mein wunderbares Billighotel findet er aber auf Anhieb - auch wenn er sauer ist, daß ich erst mal nachschauen muß, ob es das richtige ist. Und ein bisserl addon auf den angezeigten Preis darf dann auch noch drin sein - was aber bei 18 S$ zu verschmerzen ist.

Leider ist noch nicht Check-In Zeit; aber das Gepäck kann deponiert werden und ich mache mich auf die Socken. Zum ersten Mal gehe ich zum Fort Canning, denn es liegt in der Nähe, hat einen Park und demnach auch Schatten zu bieten.

Da gibt es dann auch eine Rolltreppe im Park zu bewundern, die ich erst ungläubig fotografiere und dann liebend gerne verwende - woww, Treppensteigen bei der Wärme und Luftfeuchtigkeit macht ja auch nicht gerade allzu viel Spaß. Heute Abend ist ein Konzert - werde trotzdem nicht hingehen - auch wenn Motley Croe spielt (weiß leider nicht genau, wie man die Jungs schreibt). Auf dem Rückweg mache ich noch einen Kühlungsabstecher ins Nationalmuseum - das hilft! So bin ich hier mal freiwillig in ein Museum gegangen - auch wenns nur die Eingangshalle war…

Dann noch kurz etwas zu Mittag gegessen - Foodmarts gibt’s überall und weiter zum Sim Lim, um den vergessenen Adapter zu besorgen. Auch das funktioniert (auch wenn ich ihn dann nochmals umtauschen muß) - in KL war ich da weniger erfolgreich. Dann noch kurz Internet-Cafét (was logischerweise immer länger dauert als erwartet), ins Hotel eingecheckt und - oh Schreck - das Zimmer bezogen. Das ist schon ein kleiner Unterschied zu meiner sonstigen Location - Suite im Shangri La! Das Zimmer ist Doppelbettgroesse (ein kleines natürlich) zzgl. einige cm auf jeder Seite groß, hat 3 Kleiderbügel aber keinen Schrank und die Dusche ist nahezu über der Toilette montiert. Sonst hätte sie nicht mehr Platz gehabt. Ist ja auch nur für eine Nacht - no problem.

So müde wie ich noch immer bin entspanne ich mich bei einem kurzen Mittagsschlaf, bevor es dann nochmals zu Sim Lim geht (Holger hat wieder mal einen Wunsch). Unterwegs sehe ich, daß in Little India das Lichterfest gefeiert wird und die Straßen geschmückt sind. Das ist zwar nicht erwartet, bringt aber Little India noch lebendiger rüber, als es sowieso schon ist.

Kurzentschlossen nehme ich noch ein indisches Dinner ein, wobei der Ober mich nicht versteht und ich ihn - aber eigentlich dachte ich, ich hätte ihm immer meine Wünsche auf der Karte gezeigt. Es kommt etwas gut Eßbares, was ich nicht bestellt hatte, aber komischerweise extrem billig ist. Mein Tandoori hat sich zu einem Curry verwandelt.

Heute geht's mal früh zu Bett - morgen will ich den Tag noch genießen und das bedeutet doch wieder ziemlich viel Fußmarsch. Also - good night.


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