Wenn zwei sich streiten ...

... freut sich der Dritte. Meistens - aber nicht immer.

Wie gestern: Ein wunderschöner Tag, sonnig, ein bißchen kühl. Wunderbar für einen catwalk. Wie üblich hatte Poppy nach dem Frühstück um 0900 noch einen ihrer Catwalks unternommen und kam - auch wie üblich - gegen 1130 zurück. Zeit zum Mittagsschlaf und für den Catwalk von Georgie, der morgens auf die Rückkehr von Poppy warten muß.

Alles klar - nur hatte ich gestern vergessen, die Terrassentür am Sunroom ganz zu schließen. Grade als ich also Georgie rausbugsiert habe, sehe ich noch aus den Augenwinkeln, wie Poppy - nicht wie üblich schläft - sondern durch diese Tür entschwindet. Gradewegs ins Revier von Georgie (wie er denkt).

Da versuche ich noch, die Situation zu entschärfen und Poppy einzufangen - was natürlich bei einer Katze, wenn sie nicht will, so gut wie unmöglich ist. Sie kriecht unter dem Zaun durch und ... entdeckt Georgie, der wie ein Berserker angestürmt kommt, entschlossen, sein Revier endgültig ausschließlich für sich zu okkupieren. Krieg! Mord! Totschlag (eher -biß)!

Dmit überstürzen sich die Ereignisse. Poppy flieht wie der Blitz, springt über den Zaun, rennt in die vermeintlich sichere Garage. Zwischenzeitlich habe ich Georgie fast packen können, aber der entwischt mir wieder und ist entschlossen, Poppy nicht entkommen zu lassen. Auch er rast wie ein geölter Blitz in die Garage und oben im Dachstuhl kommt es zum Fight. Nicht mit mir! Als Poppy nach unten entwischen will, packe ich sie ganz fest, damit ich sie in die Sicherheit des Hauses bringen kann. Das geht natürlich nicht ohne Wunden ab - meine Hand ist verkratzt und blutet fürchterlich (schöne Blutspur ins und im Haus), die Brille war weggeflogen und mein rechtes Auge wurde knapp von den Krallen verfehlt. Ist also nur ein Kratzer unter dem Auge. Ihre Reißzähne hatte Poppy aber in den Unterarm gebohrt, so tief sie halt gekommen ist. Aber am Knochen ist halt mal ein Ende...

Nach einem Tag sieht's schon wieder ganz manierlich aus...

Quintessenz: Déjà vu - da war doch was mit Charlie vor vielen Jahren. Auch damals hatte ich den Kater aus einem Fight 'gerettet', und er hat mir nur einen Biß mit dem Reißzahn in das Gelenk eines Fingers verpaßt. Ergebnis: Zwei Tage später sagte der Arzt zu mir: 'Du kannst entscheiden: gleich operieren oder morgen amputieren...' Das wollte ich diesmal vermeiden, bin also zum Säubern der Wunden ins Krankenhaus, wurde dort auch mit Antibiotika versorgt und denke deshalb, daß diesmal keine Nachwehen zu erwarten sind. Außer von den 4 Bißwunden, die nicht nur an den Wunden schmerzhaft sind, sondern die Bewegungsfähigkeit der Hand stark einschränken. Aber das wird auch wieder.

Immerhin kann ein Lerneffekt festgestellt werden: nach Charlie's Biß habe ich am gleichen Abend noch einige Stunden Tennis gespielt, was zu einer raschen Ausbreitung der Infektion geführt hat. Diesmal war wieder Tennis angesagt, was wir aber dann bleiben ließen und uns dafür gemütlich Sieben Jahre in Tibet angeschaut haben.

Fazit: Alles wie OK. Poppy hat's mir nicht übel genommen und wir sind wieder dicke Freunde (ich jeweils mit einer Katze).

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