Weihnachten mit den Parkis


Gestern war ich also schottisch weihnachteln.

Ist schon anders. Erstmal waren alle ganz lustig dekoriert, mit Lamettadingern, blinkenden Ohrringen, Häubchen und anderen unsäglichen Dingen. Dann gab's Crackers mit lustigem Inhalt (wiei kommt Mr. Frost zur Arbeit? Natürlich mit icicles - haha), Sweeties ohne Ende ('just go for them - you're allowed, it's Christmas...') und dann hat noch ein Alleinmusikant mit elektronischem Orchester und Chor zum Tanz aufgespielt. Den konnte ich noch vermeiden, aber dann gab's auch noch die unvermeidlichen Spiele.

Wie etwa eine Art Reise nach Jerusalem, wo ein Riesenbeutel voller Beutel voller Anziehsachen (das ist nicht falsch, sondern schon so gemeint) kreist und derjenige, bei dem die Musik stoppt, darf ein 'Trumm' nehmen. Ich habe den Verdacht, daß der Musikstop nicht ganz random war, weil einige relevante Leute gleich flugs dabei waren und ich natürlich auch noch dazu kam. Die wunderschönen (Damen-)Sachen mußten dann getragen und wie auf einem Laufsteg präsentiert werden. Obwohl ich mir alle Mühe gab und sogar Kußhändchen verteilte, wurde ich leider nicht Sieger.

Eigentlich hätte ich doch den Sieg verdient...
Beachtlich: die anmutige Synchronbewegung zum Orchester

Dann traf's mich sogar nochmal: Es wuden Männer gesucht (eigentlich nicht gesucht, sondern mit sanftem Nachduck zum Mitmachen aufgefordert), die dann von jeweils zwei Damen von Kopf bis Fuß in Toilettenpapier eingewickelt wurden. Derart mumifiziert (das trifft's gut) mußdurften wir wieder flanieren (diesmal sogar ohne Sicht - wir wurden von unseren Damen geführt) und uns der Jury zur Begutachtung präsentieren. Irre - aber ich hab' wieder nicht gewonnen, obwohl ich mir alle Mühe gegeben habe, möglichst tot auszusehen. Vielleicht war's ja das, was ich falsch gemacht habe.

Trotzdem: es ist phantastisch, wie die Parkis da aufblühen. Alle sind begeistert dabei, trotz aller Behinderungen. Da sollten sich die deutschen sogenannten Selbsthilfegruppen mit ihren Ärzten mal ein Beispiel nehmen, wie trotz Parkinson weiter gelebt wird. Unsere Gruppe hier in Fife wäre ein gutes Beispiel um zu demonstrieren, was man alles noch mit Freude machen kann und wie das dem täglichen Leben mit der Behinderung hilft. Lenggries - da gibt's was zu lernen...

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