Delfine, Fjorde und ein UFO Landeplatz

Heute konnten wir den Tag geruhsam angehen lassen - Frühstück mit vielen Cornflakes und wenig anderem. Unter anderem deshalb, weil der Tee mit Sicherheit auch Tote aufgeweckt hätte... Andere Länder, andere Hotels.

Um 09:00 ging's - laut Erwin - zum 'Schifferlfahrn'; laut Lonely Planet die einzige Möglichkeit, die individuelle Küstenvielfalt von Musandam zu erleben. Auf der Karte stellt sich die Halbinsel als skurrile Krake dar, mit vielen Einschnitten - Fjorden - und Bergen, die sich direkt aus der Meeresoberfläche erheben. Obwohl wir auf einer relativ großen Dhow unterwegs waren, waren wir nur 6 1/2 Passagiere: neben uns noch ein holländisches Ehepaar (offenbar nicht vermeidbar) und ein omanisches Paar mit einer niedlichen 4 Monate alten Tochter.

Bevor es aber an die landschaftlichen Highlights ging, waren wir schon von Delphinen empfangen worden: die Tiere sind verspielt und freuen sich, an den Booten entlang zu schwimmen, je schneller desto schöner. Es fasziniert zu sehen, mit welcher Leichtigkeit und Eleganz sie problemlos jedes Tempo mitgehen.

Einer unserer Begleiter
Bald passierten wir dann ein Fischerdorf in einer Bucht, die nur vom Wasser her erreichbar ist. Trinkwasser wird geliefert, die Kinder gehen in Khasab in die Schule (von Sonntag bis Mittwoch) und wohnen auch dort - und sonst gibt's nichts, nur 120 Einwohner, die ein sicher ruhiges und abgeschiedenes Leben leben.

ziemlich abgeschieden und einsam
Am Telegraph Island endete die Tour für uns, nicht ohne Bade- und Schnorchelaufenthalt im klaren Wasser (nur für Erwin). Das Mini-Inselchen diente als Telegrafenstation für die Leitung von Indien nach England und war 10 Jahre lang bemannt.

Auf der Rückfahrt kamen wir mit dem omanischen Ehepaar ins Gespräch und erfuhren, daß es eine schnelle Fähre zwischen Khasab und Muskat gäbe. Passenderweise geht grade morgen eine - also wird flugs gebucht. Was uns morgen einen schönen Vormittag im Gebirge bringen wird und eine deutlich streßfreiere Anfahrt nach Muskat.

Am Nachmittag haben wir dann die Umgebung von Khasab noch selbst etwas erkundet. Mir gefallen die 'wüsten' Berge mit ihren schroffen Strukturen. Interessanterweise fuhren wir eine moderne, überaus elegante Straße bis zu einem überraschenden Dead End bei Sal-al-A'la. Überraschend, weil auf einer Karte der unbuchstabierbare Ort an der Küste zu liegen scheint. In realita ist da aber ein Bergkamm dazwischen:

Sal-al-A'la und der verbaute Blick auf's Meer
Jedenfalls ist's ein schöner Blick, auch wenn das Meer fehlt.

Auf dem Rückweg wunderten wir uns immer weiter über die Qualität der Straße, weil auch die Nebenstraßen und Abzweige ähnlich exzellent gebaut sind. Deshalb testeten wir einen davon und sahen uns unvermittelt in einem Gewirr von Straßen, die völlig zweckfrei durch völlig leeres Gebiet zu laufen scheinen. Sinnvollerweise gibt's deshalb auch an jeder Kreuzung der nichtbefahrenen Straßen ein Stopschild... Das ermöglicht neben dem Studium der anscheinend zweckfreien Straßenarchitektur auch zwischendurch immer wieder den Blick auf die atemberaubende Landschaft:

Atemberaubende Landschaft
Schließlich kommen wir - nach dem Kurzbesuch einiger Mikrodörfer - an eine völlig plane Ebene, maschinell eingeebnet, mit hunderten von Pfählen abgegrenzt und einem großen Gebäude irgendwo drauf. Erwin versucht das Rätsel zu lösen, kann aber auch nur mit Eindrücken des Gebäudes aufwarten, das er mal umrundet. Auf der riesigen Ebene sind einige kleinere Erhebungen erstellt, in denen Haken eingelassen sind. Außerdem gibt es 5 Hubschrauberlandeplätze ... wir können uns keinen Reim drauf machen. Bleibt meine Theorie: Das ist der UFO Landeplatz des Oman, denn wenn die Amis schon einen haben, wollen doch sicher die Omanis nicht hintenanstehen...

Ein Achtel der Begrenzung des 'UFO Landeplatzes'



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