Weltuntergang 4 - Nachtrag

Tja - den hätte ich ja fast vergessen. Weil er nämlich ganz lokal in Schottland stattgefunden hat und ich darüber täglich nur per Telefon informiert worden war.

Sinnigerweise haben wir die Zeit für den Hausumbau auf eine typischerweise relativ sichere - d.h. unwetterfreie - Jahreszeit gelegt. Das spätere Frühjahr ist auch in Schottland normalerweise trocken und relativ warrm und weist keine exorbitanten Wetterunbilden auf. So war auch der Beginn des Umbaus in eine Phase wunderbaren Wetters gefallen - die Sonne schien von morgens bis abends, kein Wölkchen am Himmel. Etc. Solange, bis es dann richtig Ernst wurde.

Dann war nämlich der Austausch des Dachs geplant - runter mit dem alten, neuer Dachstuhl drauf, und - so schnell wie möglich - wieder zugemacht. Klar hatten wir auf weiteres Schönwetter gehofft - aber leider wurde diese Hoffnung nicht so ganz erfüllt. Pünktlich rückten sowohl eine Menge Bauarbeiter, ein Kran - und eine Schlechtwetterfront mit Orkanböen an. Trotz schnellstem Arbeiten konnte dadurch natürlich der Zeitplan nicht eingehalten werden. Das Dach mußte immer wieder notdürftig per Kunststoffplanen abgedichtet werden, die wiederum im Sturm ein nervenzerfetzendes Getöse anrichteten. Was nicht gerade zu gutem Schlaf bei Eleanor beitrug. Außerdem waren bei den Abrißarbeiten einige Löcher in die Decken geschlagen worden - ist halt einfach nicht zu vermeiden - was mich zum Kommentar verleitete, daß Eleanor ja immer schon gerne mal mit Sicht auf die Sterne schlafen wollte. Ist aber irgendwie nicht allzu gut angekommen.

Am letzten Sonntag war der Sturm dann  zu einem Orkan geworden, so daß Gefahr bestand, der ganze Dachstuhl könnte runtergeblasen werden. Durch dankenswerten Einsatz einiger Bauarbeiter am Sonntag Abend konnte das gerade noch vermieden werden.

Außerdem gab's nicht nur Regen und Sturm, sondern zudem fiese Kälte. Und - logischerweise - keine Heizung oder Warmwasser im Haus. Immerhin ist Eleanor jetzt abgehärtet, dank täglicher eiskalter Dusche und Schlafversuchen unter so vielen wie möglichen Zudecken. Ein bißchen hat wenigstens Poppy gewärmt, der auch so kalt war, daß sie gleich abends unter die unterste Decke schlüpfte und die ganze Nacht darunter verbrachte.

So ganz ist diese Phase immer noch nicht abgeschlosssen, aber wenigstens ist das Dach jetzt drauf, dicht und sturmsicher. Es scheint also, daß auch dieser Weltuntergang an uns vorbeigegangen ist.

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