skating am neusiedler see

gruppenbild mit herr...

Am Dienstag Abend vor der Abfahrt an den Neusiedler See rief Wolfram an: ‚Ihr seid eine kleine, feine Truppe.’ ‚Und – was heißt klein’? ‚Naja – Du und drei nette Damen’!

So war’s dann eben: Auch als bekennender Fußballagnostiker bekomme ich wieder die Auswirkungen der WM zu spüren. Offenbar haben es die üblichen Verdächtigen vorgezogen, sich die vier Tage zuhause mit Fifa volldröhnen zu lassen, statt den Asphalt am Neusiedler See langzudüsen. Wir vier aber hatten unseren Spaß in Ungarn und dem Burgenland.

Nach einer geruhsamen (Kathrin’s Bordcomputer meinte mal, daß bei dem Tempo auch ohne Tanken noch 1500km Reststrecke drin seien) und zum Schluß navigationsfreien Fahrt (bei meinem NeuenSuperDuper Audi Navigationssystem endet die Welt an der österreichischen Grenze) kamen wir schließlich zu unserem Domizil, einem richtig netten, kleinen Hotel mit guter Ausstattung und freundlichem Service. Klar, daß wir dennoch gleich auf die Rollen wollten – und dabei unser Bewegungsdrang leider von den etwas unerfreulichen Bedingungen ungarischer Radwege eingeschränkt wurde. So blieb’s bei einem kurzen (18km) Einrollen und Rückbeförderung mit dem lokalen ÖPNV Bus. War zwar nicht so geplant, aber einige Stellen waren schlicht unskatebar.

Am Abend besuchten uns Agi und Philip – bei einem opulenten Dinner. So viel kann man an einem Tag sicher nicht runterskaten, wie hier ein Hauptgang an Kalorien beschert. Die einzigen, denen der Appetit nicht verging, waren die allgegenwärtigen Mücken, die im Schilfgürtel um den See ein Eldorado haben. Zusammen mit Agi erarbeiteten wir dann die Skating-Möglichkeiten für die nächsten Tage; auf jeden Fall auf der österreichischen Seite.

Als Startpunkt am Freitag wählten wir das schon vom letzten Jahr her bekannte Strandbad von St. Andrä am Zick(en)see (das mußte sein, auch wenn definitiv keine dabei war…) und von dort aus gibt’s am Ostufer fantastische Strecken en masse. Brettleben entweder auf kleinen Nebenstraßen oder auf Rad- und Fußwegen neben den Hauptstraßen. Zwischendrin machten wir mal einen Fuß- und Radgrenzübergang unsicher, ließen Gruppenfotos (s. Titel) mit den Grenzern beider Seiten machen und genossen die Tour bei bestem Wetter. Für den Nachmittag – nach der obligatorischen Strandbadpause – genehmigten wir uns noch eine kleinere Runde, nur einmal kurz unterbrochen durch die burgenländische Polizei (danke für die nette Behandlung…), als wir in St. Andrä auf der Hauptstraße rollten.

Von einem einsamen österreichischen Skater erfuhren wir, daß speziell die Nordumrundung des Sees toll sei, der Belag OK. Damit war der Plan für Samstag beschlossen. Blieb noch die Frage, welche Richtung es sein sollte. Aus ‚Sicherheitsgründen’ entschlossen wir uns, die Morgenfähre zu nehmen und ans Westufer überzusetzen, da wir dann für den Nachmittag nicht an die einzige Abfahrtszeit gebunden wären und auf Rollen am Auto ankommen würden.


Neben uns vier Skatern war die Fähre von Podersdorf nach Rust vor allem mit radfahrenden Menschen bevölkert, die offenbar die gleiche Tour geplant hatten. Und da die Fahrt so einige Zeit dauert, gibt’s auch zur Bildung noch Wissenswertes zum Neusiedler See per Durchsage (der See ist nur 1,60m tief – da wurde uns der Grund für die unterschiedlichen Fahrtzeiten für voll oder weniger beladene Fähren klar). Im Gegensatz zu den Touren am Vortag waren wir hier nicht allein – die exzellenten Bedingungen reizen halt nun mal auch die Radler. Mittags ließen wir uns in einem zünftigen traditionellen Lokal mit griechischem Namen (Bacchus-Keller) verwöhnen und bemerkten das aufkommende Gewitter erst spät. Aber nur einige wenige Regentropfen kurz vor Podersdorf haben uns wirklich getroffen.

Die Provinzstadt Sopron hatten wir uns für den letzten Abend aufgespart – ein richtiges Highlight. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein – in der Architektur und bei den Menschen. Wir schlenderten über einen lebhaften Markt auf den Stadtplatz mit Retro-Disco (wunderschöne(?) Hits aus den 50ern) und fanden wieder ein zünftiges Lokal mit ausgezeichneter Küche. Vorgewarnt – nur noch halbe Portion bestellt.

Das war’s dann auch schon fast mit dem Ausflug – am Sonntag ließen wir es vor der endgültigen Rückfahrt noch ein bißchen ausrollen – kleine Runde um Rust – bevor wir in den Pfingstferien-Rückreiseverkehr eintauchten und wieder gen Fifa-Land fuhren.


Fazit: Auch eine kleine Gruppe kann sehr viel Spaß machen. Und Fußballergebnisse erfährt man auch in Ungarn……

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