... und ungenießbare Kuchen bekommen ...

Nach Großhadern: Das Wetter macht es uns ja wirklich nicht leicht. Kaum ist's ein bißchen schöner geworden, regnet es sich schon wieder ein. Was uns sogar vom Biken abhält.

Bis es dann doch wieder den Anschein hat, daß zwei Tage mehr oder weniger regenfrei sein werden. Also - kurz geplant - ein Berg(?)tag und ein Bike(?)tag werden veranstaltet.

Der Berg heißt Geierstein (oder Geigerstein) und liegt vor dem Fockenstein und soll oben auch viel Stein (Gestein) haben. Sagt die Tourbeschreibung. Warum Geier oder Geiger - das weiß auch keiner, denn erstens sind wir nicht in einer Geigenbaugegend und Geier gibt's auch nicht. Also ... zum Geier ... -stein:

Wir fahren also spätvormittags gemütlich los - die Tour ist ja nicht allzu lang - genießen die kleinen Seen in Lenggries und machen uns auf den Aufstieg. Im Wald. Ohne Stein. Nur Bäume und keine Sonne. Aber auch kein Regen. Abwechslungsreich soll der Weg sein (ein Beschreiber hat da wohl nicht so ganz aufgepaßt oder wollte den Weg a bisserl bunter beschreiben als er ist). Irgendwie geht's mir aber - vielleicht aufgrund der Medikamente, des fehlenden Trainings oder einfach aufgrund der Krankheit - nicht allzu gut und als die ersten Regentropfen auf mein schütteres Haupt fallen, beschließt Eleanor, daß wir umkehren. Obwohl nur noch 200m (hm natürlich) bis zum Gipfel sind. Gottseidank. Aber zugegeben hätte ich das nicht. Bergab ist's noch schwieriger zu gehen - offenbar hat meine Koordination nicht wieder zugenommen. Immerhin schaffen wir es trocken bis zu einer Bank am See, genießen die letzten Sonnenstrahlen vor dem Gewitter und düsen dann nach Hause. Minibrötchen. Maxiregen.

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Kein Drandenken, am nächsten Tag auf die Tegernseer Hütte zu biken und zu wandern. Das hatten wir uns eigentlich vorgenommen, aber nach deeeer Erfahrung ist das nicht drin. Wenigstens ist das Wetter gut - sogar richtig schön - und Eleanor's Leihbike steht wieder zur Verfügung. Wir beschließen, eine kleine Rundtour an der Loisach entlang zu machen - eben, meist jedenfalls, mit einem Highlight, dem Felsenweg am Kochelsee. Ausgangspunkt ist diesmal Sindelsdorf, ein richtig niedlicher Ort, den ich dank Autobahnausfahrt bisher gemieden hatte. An der überfüllten Loisach entlang können wir noch erahnen, wie sie bis vor kurzem noch die Ufer überschwemmt hat - dank Schlamm und Pfützen ist unsere Kleidung schnell erdfarben und die Bikes haben einige kg zugenommen - an Schmutz. Wen stört's? Uns jedenfalls nicht. Immerhin haben wir uns sozusagen der Farbe der Loisach angepaßt: schmutzigbraun.

Ein kurzer Stop am Ufer des Kochelsees muß noch sein - vor dem Angehen des Felsenwegs und der Rast in Schlehdorf im Gasthof Klosterbräu.

Der Felsenweg ist schön wie immer - aber ich nicht so gut wie früher. Auch hier sind meine Koordinationsprobleme schon recht deutlich und ist muß an vielen Stellen die Füße von den Pedalen nehmen und mich abstützen, wo ich früher einfach weitergedüst bin. Damit werde ich wohl leben müssen. Dennoch: der Felsenweg wird immer schön bleiben.

Eleanor nach der Vivisektion einer Pseudokäsesahne
Dann endlich Schlehdorf. Und das Klosterbräu. In unseren etwas markant gefärbten Outfits setzen wir uns etwas an den Rand, um niemand der wenigen anderen Gäste zu erschrecken. Früher hatten wir immer Brotzeit im Bräu gemacht; heute wollten wir nur Kuchen, Kaffee und meine heiß(geliebt)e Schokolade. Erster Schreck: Eleanor sieht das Kuchen'buffet' - sprich, die Plastikvitrine. Drinnen irgendwas und ein anderes irgendwas. Wobei sich das zweite als Käsesahne herausstellt - wie der Kellner meint: supergut, vom Feinsten. Also doch ein Stück bestellt. Ich bin ja kein Kuchenfanatiker und bleibe standhaft bei meiner Schokolade. Eleanor gönnt sich noch einen Kaffee. Nachdem unsere Pulsfrequenzen schon auf ein Mindestmaß gesunken sind - sehr viel länger hätten wir's nicht mehr ausgehalten - kommt die Bestellung: Ein irgendwas an Kuchen, das irgendwie an eine Käsesahne erinnert, und zwei unterschiedliche Behältnisse, offenbar gefüllt mit Loisachwasser. Laut Kellner der Kaffee und die Schokolade. Beides gleich warm wie die Loisach aber meine Schokolade wenigstens noch mit nicht eßbarer Sahne bedeckt. Beides gleich geschmacklos. Immerhin sollen es aber unterschiedliche Getränke sein. Sagt der Kellner. Eleanor probiert die Torte - und kann immerhin die obere Decke des Kuchenstücks entfernen. Schmeckt ähnlich - nach nichts - aber das echte Highlight ist die Käsesahne in der Mitte: die ist aus Gummi. Wenn man die Gabel mit den Spitzen darauf fallen läßt, dann federt sie wieder zurück. Klasse gemacht - aber nur für ein Spielzeug, nicht zum Essen. Beim Bezahlen meint der Kellner dann lapidar, daß das dann wohl doch nicht die Käsesahne von gestern sei, denn die wäre doch wirklich super gewesen. Toll. Schließlich verlangt er den vollen Betrag und betrügt mich noch beim Herausgeben des Wechselgelds - was soll's - das Bräu hat mich oft gesehen, und wird mich sicher NIE mehr bewirten dürfen. So schlecht bin ich kaum jemals behandelt worden.

Wieder auf dem Bike sehen wir kurz danach eine Gruppe von etwa 12 Störchen im Moor - die scheinen dort schon längere Zeit zu logieren, wie mir Passanten erklären. Leider sind sie zu weit vom Weg um fotografiert und gottseidank auch weit genug, um nicht gestört zu werden.

Irgendwann ist dann wieder Sindelsdorf erreicht und wir düsen gemütlich zurück ins traute Heim nach Bad Tölz.

Wo mir dann auffällt, daß mein Bike-Navi nicht mehr zu finden ist. Das letzte Mal hatte ich es in der Hand - soweit ich mich erinnere - als ich das Auto aufschloß und es vom Bike nahm. Normalerweise befestige ich es dann am Rucksack - diesmal aber offenbar nicht. Wahrscheinlich habe ich es auf dem Autodach liegen gelassen. Also - wieder zurück nach Sindelsdorf und vom Parkplatz an alles abgesucht. Nach langem Suchen - nichts gefunden. Ich fahre ja leider mittlerweile nicht mehr mit Karacho um die Ecken - wer weiß, wo das Ding runtergefallen ist. Eleanor denkt offenbar das Gleiche und geht noch weiter. Und wirklich, in der Kurve, die zur B13 führt, liegt das Ding etwa einen Meter neben der Straße in der Wiese und funkelt in der untergehenden Sonne. Nochmal Glück gehabt. Und - mit Ausnahme der Gaststätte - einen wunderschönen Tag genossen.

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